Stand 25.04.2018

Alkoholkrankheit

Seelische, geistige, körperliche und psychosoziale Folgen


Alkoholkrankheit –  Alkoholismus –  Alkoholabhängigkeit –  Alkoholmissbrauch –  Häufigkeit –  Geschlechtsverhältnis –  Alter –  Typologien –  Alkoholismus-Beschwerdebild –  seelische Hinweise auf eine Alkoholkrankheit –  psychosoziale Hinweise auf eine Alkoholkrankheit –  körperliche Hinweise auf eine Alkoholkrankheit –  Alkoholismus-Ursachen –  Alkoholismus-Verlauf –  Alkohol-Folgenschäden –  Alkohol-Entzugsbeschwerdebild –  Alkohol-Delir –  Alkohol-Halluzinose –  Alkohol-Korsakow-Syndrom –  alkoholdingte Persönlichkeitsänderungen –  alkoholbedingte körperliche Schäden –  alkoholbedingte geistige Einbußen –  alkoholbedingte seelische Veränderungen –  alkoholbedingten psychosoziale Folgen –  Alkoholismus-Therapie –  Heilungs-Aussichten –  u. a. m.

Der Genuss von alkoholischen Getränken ist für die meisten selbstverständlich. Alkohol ist für viele sogar eine notwendige Zugabe geworden, die dem täglichen Leben erst seinen Glanz verleiht. Da unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage diesen Zugriff zu jeder Zeit ermöglicht (was nicht immer so war), steigt auch der Alkoholkonsum und wächst die Gefahr der Alkoholkrankheit. Denn alle Hilfsmittel, mit denen wir versuchen ein „Mehr vom Leben“ zu erhalten, fordern ihren Preis. Und der kann im Falle des Alkoholismus sehr hoch werden. Dies betrifft nicht zuletzt Frauen, Jugendliche und sogar immer mehr Kinder, aber auch wirtschaftlich Benachteiligte, körperlich und vor allem seelisch Kranke.

Viele ahnen deshalb noch gar nicht, dass sie sich bereits im Vorfeld einer Alkoholkrankheit bewegen. Nachfolgend deshalb eine Kurzfassung zum Thema Alkoholkrankheit: Missbrauch, Abhängigkeit, Typologien, seelisches, körperliches und psychosoziales Beschwerdebild, Diagnose, Entzugs-Erscheinungen, Verlauf, Folgeschäden u. a.

Bei der Alkoholkrankheit unterscheidet man Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit. Im Einzelnen (nach der Internationalen Klassifikation Psychischer Störungen – ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation - WHO):


Alkoholmissbrauch


Alkoholabhängigkeit(Alkoholismus)

Häufigkeit: Man schätzt, dass ca. 1 % bis 3 % der Bevölkerung, also bis 2,5 Millionen in Deutschland Alkoholiker sind. Was das „Vorfeld des Alkoholismus“ anbelangt, so trinken etwa 10 % der Bevölkerung rund 50 % des gesamten Alkohols.

Das Geschlechtsverhältnis beginnt sich anzugleichen, doch überwiegen noch immer Männer. Alleinstehende sind besonders gefährdet. Der Anteil der bedrohten Jugendlichen hat sich demjenigen der Erwachsenen angenähert.

Von den verschiedenen Typologien der Alkoholkrankheit wird immer noch gerne auf folgende Einteilung zurückgegriffen:

Eine weitere Unterscheidung differenziert in


Das Beschwerdebild

Man muss sich von dem Gedanken befreien, dass der Alkoholabhängige ein lustiger Zecher sei, der sich aus dem Leben eine Gaudi macht, indem er häufig mal ein Schnäpschen, ein Bier, ein Gläschen Wein zu sich nimmt. Der Alkoholkranke lebt - im Gegensatz zum lustigen Zecher - ein erbärmliches Leben. Je nachdem wie weit der Zustand schon gediehen ist, ahnt oder weiß er das auch und ist aus diesen Gründen auf eine täuschende Fassade angewiesen. Dies macht seinem Umfeld, ja sogar dem Arzt ohne zuverlässige Fremd-Hinweise eine Früherkennung schwer - zu Lasten des Betroffenen, der sich noch gar nicht als krank erkennt, geschweige denn akzeptiert. So kommen solche Patienten naturgemäß nicht wegen ihres Alkoholkonsums, sondern wegen Kreislaufbeschwerden, Nervosität, Angstzuständen, Zittern, Weinkrämpfen, Appetitstörungen mit morgendlichem Erbrechen und Gewichtsverlust, wegen Kollaps-Zuständen und anderen Klagen in die Sprechstunde.

In seelischer Hinsicht vermag sich der Alkoholkranke dagegen erstaunlich lange zusammenzunehmen - zumindest außerhalb der Familie und am besten vor Fremden. Dabei kann er einen unauffälligen, ja sogar geist- und humorvollen Eindruck machen, obgleich er zu Hause bereits die erbärmlichsten Szenen geboten hat.

Aus diesem Grunde dürfte es vor allem dem Laien schwer fallen, jene seelischen und psychosozialen Folgeerscheinungen zu erkennen, die der Facharzt schließlich festzustellen hat:

Störungen von Gedächtnis und Auffassungsgabe, wachsende geistige Ermüdbarkeit, mangelnde Beherrschung (Gemütslabilität) wie plötzliche Freude, Trauer, Wut und Zorn. Und Willensschwäche, erhöhte Suggestibilität (Beeinflussbarkeit), Oberflächlichkeit, Überbereit­willigkeit, ein etwas flacher und distanzloser Galgenhumor, die Überempfindlichkeit, wenn insbesondere die eigene Person in Frage gestellt wird usw. Dazu eine erstaunliche Interesselosigkeit, die bis zur Gleichgültigkeit und schließlich Verwahrlosung führen kann. Das ist zwar am Schluss nicht mehr zu übersehen, doch bei den verzweifelten Versuchen des Kranken, möglichst nicht aufzufallen, lange Zeit meist auch schwer einzuordnen.


Was kann auf eine Alkoholkrankheit hinweisen?

Nachfolgend deshalb eine ausführlichere Darstellung mit der Frage: Was kann in seelischer, psychosozialer und körperlicher Hinsicht auf eine Alkoholkrankheit hinweisen, sofern andere Ursachen ausgeschlossen sind?


Ursachen und Verlauf


Alkohol-Folgeschäden

Bei den körperlichen Folgen (siehe auch das bereits erwähnte Beschwerdebild) sind es vor allem Funktionsstörungen/Erkrankun­gen von Leber, Bauchspeicheldrüse, Herz und Kreislauf, Muskulatur, Nervensystem (Nervenentzündungen), „Alkoholepilepsie“, Gefäßsystem, Stoffwechsel, Blutbild, Endokrinium („innere Drüsen“), Bindegewebe, Gebiss. Ferner vermehrte Entzündungsneigung (Schleimhäute, Kehlkopf, Bronchien, Speiseröhre, Magen-Darm, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase, Harnwege, aber auch grippale Infekte), ggf. Intensivierung von Gicht, Zuckerkrankheit, Tumoren, Gefährdung des Ungeborenen u. a.

Das wohl in vielen Fällen größte Problem stellen in der Regel die sozialen Folgen dar: Es leiden Partnerschaft, Familie, insbesondere Kinder, Nachbarschaft, Beruf; aber auch kriminelle Verführbarkeit usw.


Therapie und Heilungs-Aussichten